Die Namen der Bewohner eines Hauses waren in Weipert oft unbekannt,die Personen wurden mit dem Hausnamen bezeichnet. Steiger war ein Beruf,die Bewohner waren Steiger von Beruf. Das Haus (Huthaus) war aber auch der Treffpunkt der Steiger bevor sie in den Schacht oberhalb der Abraumhalde hinter dem Haus hinabstiegen. Der Erbauer des Hauses war wahrscheinlich Paul Wagner - der Steiger- er wurde schon 1687 als Hausbesitzer ausgewiesen. Weitere Besitzer waren Clara Wagner 1770,Joseph Wagner 1912 und Paul Lorenz 1930. Der Hausname blieb auch beim letzten Besitzer erhalten.
Beim Steigerhaus 220 war die Bartholomäus-Zeche,bei der Kunzmühle 222 war die Dreieinigkeits-Zeche. Die beiden Zechen waren durch einen Stollen miteinander verbunden. Der abgebildete Schachteingang ist auf der gegenüberliegenden Straßenseite unterhalb der Böschung. Es war wahrscheinlich der Eingang zur Dreieinigkeits-Zeche.
Am 20.April 1828 geschah ein Wasserdurchbruch vom „Clementistollen“zum „Mildehandgottesschacht“,dabei ertranken die Bergleute Peter Wagner und Florian Dittrich. Peter Wagner war der Sohn des Steigers Joseph Wagner aus 220. Florian Dittrich war der Sohn von Mattäus Dittrich aus 194.
Ein weiterer Unglücksfall geschah im Steigerhaus,im Alter von 9 Wochen erstickte das Kind von Johann Paßler am 16.12.1790 im Bett.
Das Haus,das Grundstück mit der Steigerhalde (eine Abraumhalde,in Weipert „Steigerhall“ genannt) wurde von Paul Lorenz erworben,er baute einen Posamentenbetrieb neben das Haus. Haus und neu erbauter Posamentenbetrieb wurden 1974 abgerissen.
Folgende Namen erscheinen in den Kirchenbüchern bei den Geburten:Faßmann,Fickert,Grimm,Illing,Liebald,Lorenz,Panhans,Paßler und natürlich viele Wagner. Bei den Eheschließungen:Bog-Wagner,Hippmann-Dittrich,Hofmann-Nittner,Köhler-Pöschl und wiederum viele Wagner mit Ehepartnern.

Die Begriffe Zeche,Schacht und Stollen werden in den unterschiedlichen Quellenangaben nicht einheitlich benutzt.
Zeche ist die gesamte Bergwerksanlage.
Schacht ist der senkrechte Teil der Anlage in die Tiefe.
Stollen verzweigen sich waagrecht vom Schacht.
Beim Weiperter Bergbau dürfte es keine Schächte gegeben haben!