Büchsenmacher

Bittner Emil Gustav Rupert *1843 +1906

Seine Ehefrau Pauline Johanna,
geb. Schmidl *1847 +1910

Während des Dreißigjährigen Krieges erbaute ein Hans Bittner einen Rohrschmiedehammer. Weitere Rohrschmieden entstanden beim Schützteich, Neugeschrei, Grund und Böhmisch Hammer. Büchsenmacher aus Karlsbad bezogen ihre Läufe aus Weipert. 1734 ist eine Büchsenmacherzunft in Weipert zusammengetreten, dies war vermutlich der Beginn der Fertigung vollständiger Gewehre. Bereits wenige Jahre später, während der Kriege (Österreichischer Erbfolgekrieg 1740-1748) von Maria Theresia (*1717 +1780) hatten die Weiperter Büchsenmacher bis zu 5000 Gewehre im Jahr zu liefern. Die Gewehre wurden in Weipert in Handarbeit hergestellt. Fabriken in Wien und Steyr stellten ab 1800 Militärgewehre maschinell her. Diese Umstellung in der Fertigung verpassten die Weiperter Büchsenmacher, sie verlegten sich danach auf Jagdgewehre und Pistolen. Für das Militär wurden nur noch Bajonette und Scheiden hergestellt. Bei der Einführung des "Mannlicher Repetiergewehres"; erhielten die Weiperter Büchsenmacher den Auftrag für die "Abzüge" aller Militärgewehre.

Die bekannteste Gewehrfabrik in Weipert hatte Gustav Bittner (gegr.1860), es folgten Wenzel Morgenstern & Sohn (gegr. 1875), Gustav Fueckert (gegr.ca.1830) und Norbert Schmidl in Neugeschrei. Nach 1900 versuchte Bittner die Weiperter Waffenfabriken zu einem Großunternehmen zusammenzuschließen. Große Militäraufträge wären möglich gewesen. Nach guten Anfangsverhandlungen sprangen Morgenstern und Fueckert wieder ab. Es fehlte ihnen der unternehmerische Mut oder Bittner war ihnen zu stark.

Bereits 1892 wurde in Weipert die einzige Probieranstalt für Handfeuerwaffen in Böhmen eröffnet. Den Bau führte die Büchsenmachervereinigung durch (Gustav Bittner, Eduard Schmidl, Wenzel Morgenstern, Eduard Bartl, Franz X. Thiele, Josef Bartl, Gustav Fükert, Johann Fükert, Alfred Gahlert, Edmund Fükert).

Die Spezialisten der Gewehrfabriken wurden bei der Vertreibung verschont. Man plante mit ihrer Hilfe Tschechen anzulernen um weiter zu produzieren. Man hatte jedoch in der Mehrzahl Nichtsesshafte in die menschenleere Gegend zwangsumgesiedelt. Diese waren nicht lern/schulungsfähig. Auch hatten sie Angst, die Deutschen kommen zurück und wollten daher wieder weg. Der Maschinenpark wurde in das Landesinnere geschaft, wo er verrottete. Damit erlosch die Fabrikation, Jagdwaffen aus Weipert sind aber nach 75 Jahren immer noch bei Jägern begehrt sagte mir ein Waffenhändler.

Details der Fückert Doppelflinte

Details der Fückert Doppelflinte



Zurück zur Startseite